Make Up

Selbsttest: Eine Woche ohne MakeUp. Pt. 2

Hellooo!

Am Montag habe ich begonnen, eine Woche lang ungeschminkt durchs Leben zu gehen. Im ersten Teil habe ich euch von Montag bis Mittwoch berichtet (zu Part 1)

Natürlich, die ersten zwei Tage waren für mich wirklich die schwersten. Obwohl schwer nicht das richtige Wort ist. Sagen wir ungewohnt. Doch nach einer ganzen Woche ohne MakeUp kann ich wirklich einiges sagen, was mir positiv und aber auch, was mir negativ aufgefallen ist. Aber fangen wir erstmal „vorne“ an.

Tag 4. Uni.

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So langsam erkenne ich wirklich, wie  wahnsinnig praktisch es ist, sich nicht sonderlich fertig machen zu müssen, ehe man das Haus verlässt. Erst 25 Minuten ehe ich los muss, gehe ich ins Bad. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich deswegen pünktlich zur U-Bahn kam. Natürlich musste ich mich tierisch beeilen, weil ich wieder rumgetrödelt habe. Mittlerweile merke ich gar nicht mehr so sehr, dass ich ungeschminkt bin. Im ersten Seminar, dass ich hatte, ist es aber eindeutig einigen Leuten aufgefallen, dass ich komplett anders aussehe. Aber irgendwie merke ich auch, dass es mich weniger interessiert, ob mich Leute ansehen. Es bedeutet ja nicht, dass ich komisch aussehe oder ähnliches, sondern bloß, dass ich ANDERS aussehe als sonst. Dann habe ich eine Freistunde und verbringe sie wie beinahe jeden Donnerstag mit einer Freundin. Sie kennt mich schon in den verschiedensten Szenarien ungeschminkt und für sie ist es deswegen keine Überraschung oder irgendetwas Besonderes. Das zweite Seminar läuft ohne irgendwelche besonderen Vorkommnisse ab. Abends kommt mich eine sehr gute Freundin besuchen, auch sie kennt mich gut ungeschminkt. Aber sie bringt mir neue Schminke aus Amerika mit und ich kann sie nicht sofort ausprobieren. So kommt es das erste Mal in meinem Leben vor, dass ich neue Artikel gleich erstmal wegpacke, ohne sie sofort auszutesten (okay, den Pinsel habe ich geöffnet und geschaut, wie weich er ist. Aber ohne Produkt drauf.). Mein Herz blutet ein bisschen.

Tag 5. Zugfahrt.

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Ja, ich weiß. Nicht gerade das vorteilhafteste Bild. Aber dafür mit Katze!

Heute reise ich nach Nordhessen zu meinen Eltern. Ich fahre für fünf Tage, packe aber natürlich eher für 5 Wochen. Ab Montag darf ich mich wieder schminken und ich freue mich richtig, die Sachen auszuwählen, die ich einpacke. Was ich dabei natürlich nicht bedacht habe, ist, dass ich diese Tasche zum Zug schleppen muss. Und wieder einmal empfinde ich das Ungeschminktsein als unfassbar praktisch. Kein MakeUp, dass verläuft, wenn ich schnaufend und schwitzend in der Bahn ankomme. Ich kann mir problemlos den Schweiß abwischen, ohne dass ich mein halbes Gesicht mit abnehme. Super!

Den Rest des Tages verbringe ich zuhause, vollkommen unaufgeregt. Meine Familie war sehr überrascht von meinem Vorhaben, ungeschminkt zu sein. Eigentlich bin ich nämlich zuhause auch nur ungeschminkt, wenn ich weiß, dass ich nicht mehr aus dem Haus, beziehungsweise vom Grundstück runter gehe. Dementsprechend reagiert meine Mutter auch mit Neugier, wie ich diese ganze Situation wahrnehme. Wieder einmal bin ich überrascht, auf wie viel Interesse dieser Selbsttest stößt. Meine Mutter schminkt sich eigentlich komplett nie, aber sie kann scheinbar gut verstehen, dass es für mich, die ich eigentlich immer ziemlich viel angemalt bin, doch eine Herausforderung ist.

Tag 6. Haushalt, Essen gehen und Konzert.

Bis um fünf Uhr nachmittags helfe ich meinen Eltern im Haushalt und im Garten. Wir schneiden die Hecke und fahren gerade das ganze Blattwerk zu den Schafen, die sowas alles sehr gern fressen (ja, wir haben Schafe!), als ich auf die Uhr schaue und sehe, dass ich bereits in einer halben Stunde im Zug sitzen muss. Also legen mein Vater und ich einen Turbo beim Abladen hin und düsen zurück. Ich habe eine Viertelstunde zum Duschen und Fertigmachen (und das auch nur, weil mein Vater mich lieberweise zum Bahnhof fährt). Und was soll ich sagen? Ich schaffe es. Natürlich, ich musste mich wirklich beeilen. Aber mal angenommen, ich hätte mich noch schminken müssen- dann hätte ich es vergessen können, pünktlich anzukommen. Ich treffe mich mit einer sehr guten, sehr alten Freundin. Die Dame kennt mich sogar noch aus Zeiten, als ich noch gar nicht angefangen hatte, mich zu schminken. Doch auch sie stellt fest, dass es wirklich sehr ungewohnt ist. Die zwei Male, die wir uns im Jahr sehen, gebe ich mir sonst eigentlich immer größte Mühe, makellos auszusehen. Das ist dieses mal wirklich nicht der Fall. Allerdings merke ich schon, dass ich, vor allem jetzt, wo ich abends ausgehe, schon gern wenigstens ein bisschen geschminkt wäre. Und ich vermisse wieder einmal Lippenstift. In der Karlsaue in Kassel ist ein großes Klassik-Open-Air-Konzert und wir gehen, nachdem wir uns mit Unmengen Sushi vollgestopft haben, dorthin. Überall unfassbar viele Menschen- und mich interessiert es mittlerweile gar nicht mehr, ob ich ungeschminkt bin oder nicht. Ich habe mich einfach komplett daran gewöhnt und mache mir keine Gedanken mehr, sondern widme meine Aufmerksamkeit der Freundin, der Musik und der wundervollen Atmosphäre (außerdem haben wir einen Spielplatz geentert und dort wie kleine Mädchen getobt. Schweißtreibend war es dann sogar auch noch.) In einem Gespräch mit der Freundin erwähne ich einen Gedanken, der mich schon seit Montag verfolgt und sie bejahte ihn. Ich hatte nämlich das Gefühl, dass ich von mehr Männern beachtet wurde, seit ich tatsächlich UNGESCHMINKT war. Ob es an den Sommersprossen oder allgemein an dem natürlichen Look liegt oder ob ich mir das ganze nur eingebildet habe, weiß ich jetzt natürlich nicht. Aber ich hatte schon eindeutig das Gefühl, mehr wahrgenommen und angeschaut und auch als attraktiv empfunden zu werden. Wenn Ungeschminktsein auf diese Art und Weise das Selbstbewusstsein pusht, dann ist es definitiv eine tolle Sache!

Tag 7. Letzter Tag. Sonntag.

Ich liebe Sonntage zuhause! Nirgends ist es so entspannt. Dementsprechend schminke ich mich auch sowieso nicht, gammel nur rum und erfreue mich der schönen, freien Zeit zuhause. Ich sehe auch keine Menschen, außer meine Familie. Ich liebe solche Tage! Und damit der Sonntag nicht zu langweilig wird, rede ich jetzt kurz darüber, was ich in dieser einen Woche so an Pflegeprodukten benutzt habe. Denn auch da habe ich mich wirklich zurückgehalten. Ich wasche mein Gesicht mit dem CD Waschschaum, morgens und abends und creme es mir morgens mit dem Idéalia Serum und der dazugehörigen Augencreme von Vichy ein. Und das war’s. Das Serum enthält lichtreflektierende Partikel und lässt die Haut damit ebenmäßiger, aber auch strahlender wirken. Wirklich ein Wundermittel und ich liebe es sehr.

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Fazit:

So, kommen wir nun zum wirklich interessanten Teil. Was hat es mir gebracht? Was habe ich gelernt? Hat sich etwas verändert?

Am Anfang war es wirklich nicht so leicht für mich. Ich erinnere nur an die Aufregung und Nervosität, ehe ich tatsächlich das erste Mal in meinem Leben ungeschminkt in die Uni gegangen bin. Und dieses komische Gefühl in der Bahn. Doch all das hat sich ziemlich schnell gelegt und es wurde für mich normal.

Hier dann einmal die wichtigsten Beobachtungen:

Zum einen fiel mir tatsächlich erst in dieser einen Woche auf, wie viele Mädels ungeschminkt in die Uni gehen und damit überhaupt kein Problem haben. Vorher war mir das wirklich nicht bewusst und ich bin wirklich überrascht, dass ich mich (vor allem zu Beginn) so wahnsinnig unsicher gefühlt habe. Doch mittlerweile habe ich gemerkt: Ich brauche nicht unbedingt MakeUp. Ich komme auch sehr gut ohne zurecht. Allerdings werde ich nicht aufhören, mich zu schminken. Dafür macht es mir ja eindeutig viel zu viel Spaß und ich genieße es zu sehr. Außerdem habe ich ja auch gemerkt, dass mir einfach der Akt des Schminkens an sich gefehlt hat. Es ist eben doch wirklich mein Hobby. Vielleicht kann ich es immer mal ein bisschen reduzieren, was ich mir da so ins Gesicht klatsche, aber bei einem Blondie wie mir ist es doch ganz nett, mit Wimperntusche und Augenbrauengel die hellen Härchen um die Augen herum ein bisschen mehr zu betonen und den Augen damit Ausdruck zu verleihen. Auch Concealer und ein wenig Rouge sind nichts Schlechtes. Aber ich weiß, dass ich nicht immer ein Full-Face-MakeUp brauche, um mich gut zu fühlen. Vor allem im Sommer ist es wahnsinnig angenehm, sich einfach mal im Laufe des Tages das Gesicht zu waschen. Ich habe ja außerdem bemerkt, dass Männer mich offenbar mehr wahrnehmen. Was ja eindeutig keine schlechte Sache ist. Allerdings werde ich nicht nur den Männern zuliebe aufhören, mich zu schminken. Es ist mein Körper, mein Gesicht und so blöd es klingt: Ohne MakeUp bin ich nicht vollkommen ich. Natürlich, ich bin eigentlich ungeschminkt mehr ich als sonst überhaupt, aber ich fühle mich einfach besser und wohler, wenn ich wenigstens ein bisschen Farbe im Gesicht habe. Das hat auch diese Woche nicht verändert.

So, das war es, was mir im Bezug auf mich aufgefallen ist. Und was ist mit den Reaktionen meiner Freunde? Im Nachhinein bin ich überrascht, wie viele Mädels gesagt haben, dass sie sich das niemals trauen würden. Und ich sage: traut es euch! Es ist euer Gesicht und es ist ein Teil von euch! All die Mädels, die ich in der Uni ohne Schminke gesehen habe, tragen es mit so viel Selbstbewusstsein und sehen dabei so wundervoll aus. Wir Frauen brauchen keine Schminke, um toll zu sein! Ich bin selbst überrascht, wie viel Selbstbewusstsein mir diese Woche gegeben hat. Zu Beginn habe ich ungefähr jeden, der mich angeschaut hat, böse zurück angeschaut nach dem Motto: „Ja, ich weiß, ich sehe komisch aus.“ Doch am Ende dachte ich mir eher: „Oha, interessant. In den Blicken der Menschen ist überhaupt kein negatives Urteil.“Also wirklich. Traut es euch! Nehmt es euch fest vor und lasst euch vom ersten Tag nicht verunsichern. Dann werdet ihr merken, dass es gar kein Problem ist, der Welt mal sein wahres Gesicht zu zeigen!

Was hieltet ihr von meinem Selbsttest? Würdet ihr es euch auch trauen? Welche Beobachtung fandet ihr am interessantesten?

Und jetzt entschuldigt mich. Ich muss unbedingt endlich meine neuen Produkte ausprobieren!

2 Kommentare zu „Selbsttest: Eine Woche ohne MakeUp. Pt. 2

  1. Eine aufregende Woche. Wann kommt der nächste Selbsttest? 🙂
    Mein größter Selbsttest war Schokolade fasten vor Ostern- auch kein Schokomüsli (obwohl das eigentlich zum Aufstehen dazu gehört). Das waren sehr harte 6 Wochen!

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